Workshops
Wir freuen uns, Ihnen insgesamt 16 Workshops anbieten zu können, in denen die behandelten Themen weiter vertieft werden. Die Workshops finden am Samstag und Sonntag jeweils nach den Plenarsitzungen in den Räumen der SOWI Innsbruck statt.
Die Teilnahme kostet EUR 70,- pro Workshop, die Anmeldung erfolgt im Zuge der Anmeldung zum Kongress.
Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl bei den Workshops begrenzt ist!
WORKSHOPS SAMSTAG
17.00 - 19.00 | SOWI Innsbruck |
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WS1 |
„Pränatales (Er)Leben – wie die Zeit vor der Geburt unseren Körper, unsere Psyche, unser späteres (Er)Leben prägt“ Vor etwa 150 Jahren ist Sigmund Freud ein Geniestreich gelungen. |
WS2
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Gesundheitsförderung durch Beziehungsgestaltung in der Gruppe, praktisch und philosophisch bedacht Psychische und körperliche Gesundheit oder Erkrankung sind zwei miteinander verflochtene Erscheinungs- und Anschauungsformen von aushaltbaren und weitgehend gelösten oder nicht gut auszuhaltenden oder ungelösten inneren und äußeren Konflikten, wage ich zu behaupten. Philosophisch gründet das zuerst einmal auf Spinoza, der im Gegensatz zu Descartes nicht von zwei voneinander getrennten Substanzen (res extensa – die materielle Welt, z.B. der Körper und res cogitans – die psychische bzw. geistige Welt) ausgeht, sondern von einer einzigen Substanz, deren Attribute die beiden von Descartes benannten Substanzen seien. Im Denken der Psychosomatik, ruhend auf Freud und Adler („Organminderwertigkeit“), später Jung, Groddeck und vor allem Viktor von Weizsäcker, können diese Einheit und die miteinander vernetzten Attribute dieser Einheit mit Meyer-Abich als die genannten Erscheinungs- und Anschauungsformen im Sinne von Selbigkeit beschrieben werden. |
WS3
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Inside Cancer - Posttraumatisches Wachstum, Psychotherapie und Krebsüberleben Der mit Krebserkrankten arbeitende Psychotherapeut begleitet Betroffene durch drei Räume. Lit.: Reuter, E., Haarhoff, G., Malzon-Jessen, Y. (2020) Mehr Jahresringe als erwartet. Überlebensgeschichten nach schwerer Krebserkrankung. Schattauer |
WS4
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Reflective Parenting – Beziehung von Beginn an – Herausforderungen in der Pandemie Aus verschiedenen psychologischen Forschungszweigen, die sich mit Elternschaft beschäftigt haben, wird das Reflektieren (reflective function) als besonders hilfreich angesehen. Wenn Eltern emotional präsent sind und sich in die Innenwelt ihrer Kinder hineinversetzen können, dann entwickeln sie eine Vorstellung davon, wie sie selbst auf ihr Kind wirken. Das hat einen enormen entwicklungsfördernden Effekt. Das konsequente und angemessene Beantworten der emotionalen Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen führt dazu, dass die Kinder tiefes Selbstvertrauen und soziale Kompetenz entwickeln. Die so beelterten Kinder wachsen heran und lernen sowohl mit ihren eigenen starken Emotionen umzugehen wie auch mit denen anderer Menschen. Das kommt ihrer biopsychosozialen Gesundheit zugute. Die Pandemie stellte und stellt Eltern vor außergewöhnliche Herausforderungen beim Beeltern und sie fühlten sich dabei weitgehend nicht unterstützt. |
WS5
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Haut und Psyche praxisnah Im Workshop werden die grundlegenden Konzepte der Psychodermatologie aus dem Vortrag vertieft und die spezifischen Aspekte der Psychodermatologie wie Nähe-Distanz, Berührung, Stigmatisierung, Scham und Ekel anhand von wissenschaftlichen Studien dargestellt. |
WS6
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Eltern wollen immer das Beste für „ihr“ Kind – hält dieses Narrativ auch bei Trennung oder Scheidung? Als Rechtsanwältin, mit Schwerpunkt Familienrecht, ist man täglich mit dem Thema Beziehungen/Abbruch von Beziehungen befasst. |
WS7
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Vertiefung des Vortragsthemas (mit Fokus auf die transgenerationale Bindungsforschung): Transgenerationale Gesundheitsaspekte: Risiko- und Resilienzfaktoren bei Weitergabe von Bindungssicherheit Abstract folgt ... |
WS8
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Schmerz als Ausdruck der homöostatischen Selbstregulation des Körpers Eine Passung sucht der Mensch nicht nur in seiner Beziehung zur Welt zu finden. Als eine Art innerer, physiologischer Passung, kann die regulative Balance im Zusammenspiel aller Körperanteile angesehen werden. Das Nervensystem führt alle Elemente zu einem immerwährenden „Selbstdialog“ zusammen. Das nozizeptive System kann als Teil dieses Selbstdialogs, somit als Teil der Interozeption verstanden und Schmerz als „homöostatische Emotion“ (Craig) interpretiert werden. Welche Evidenzen existieren für dieses Modell und stellt es praktische Ableitungen zur Verfügung? Der Workshop möchte diese und andere Fragen beantworten und lädt zu einer neurobiologischen Rundreise durch spannende Hirn- und Körperwelten ein. |
WORKSHOPS SONNTAG
16.15 - 18.15 | SOWI Innsbruck |
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WS09 |
Vertiefung des Vortrags und detaillierte Darstellung des Ansatzes der integrativen Einzelfallstudie Das Konzept und Design der integrativen Einzelfallstudie als biopsychosozialer Forschungsansatz wird detailliert vorgestellt. Die integrative Einzelfallstudie verbindet qualitative (Interview, Rating) und quantitative (lineare und nicht-lineare Zeitreihenanalyse) Methoden. Im Rahmen dieses interaktiven Workshops sollen Teilnehmende die Möglichkeit erhalten, die Durchführbarkeit eines paradigmatisch erweiterten wissenschaftlichen Vorgehens für die eigene Forschung und Praxis auszuloten. |
WS10 |
Beziehungskultur und Führung im Gesundheitswesen Zunehmend wächst in Wirtschaftsunternehmen die Einsicht, dass reines Profitstreben allein keine Daseinsberechtigung begründet. Die Gesellschaft verlangt, dass Firmen einem gesellschaftlichen Zweck folgen, predigen die Wirtschaftsberater. Sie sprechen von „Purpose“: Menschen ebenso wie Unternehmen müssen einen Sinn besitzen und einem höheren Zweck dienen. Die Psychoneuroimmunologie lehrt der Gesundheitswirtschaft und der Heilkunde, dass eine Führung nach den Prinzipien lebendiger Systeme heilsam wäre. Vertrauensbasierte Kooperationsbeziehungen unter den beteiligten Akteuren öffnen die verstockten Kreisläufe: Selbstorganisation, Ganzheitlichkeit und Sinn oder Werte als Maßstab sind konkret umsetzbar. Der Workshop stellt Modelle der Praxis vor und gibt Anregungen für eine Gesundheitsversorgung, die allen wieder Freude machen kann. |
WS11 |
Die verschiedenen Phänotypen der Einsamkeit und Interventionsmöglichkeiten Der Workshop bietet die Gelegenheit, die Phänotypen der Einsamkeit über die gesamte Lebensspanne hinweg genauer bestimmen zu können und der Frage nachzuspüren, welche Konflikte und Lebensereignisse Menschen typischerweise in die aussichtslose und (scheinbar) unentrinnbare Situation der Einsamkeit gebracht hat. Ein tieferes Verständnis für diese psychopathologischen Verwicklungen sind ein wichtiger Schlüssel für psychotherapeutische Hilfsangebote. Aber auch unterhalb der Schwelle einer Psychotherapie, bieten sich im medizinisch-therapeutischen Kontext eine Reihe von Interventionsmöglichkeiten an, wie insbesondere älteren einsamen Menschen geholfen werden kann, ohne das enge Zeitbudget einer hausärztlichen Praxis oder einer Apotheke unrealistisch zu sprengen. Hierzu gehört auch die Frage nach den Warnzeichen der Einsamkeit, der Frage, wann Einsamkeit im Jahresverlauf besonders schmerzt und ob und wann das Suizidriskio bei betroffenen Menschen erhöht ist. |
WS12 |
Brücken zwischen Psychotherapie und Spiritualität – Warum und wie Spiritualität und Psychotherapie zusammengehören und gemeinsam anwendbar sind Abgrenzungen gegenüber sog. „esoterischen Heilslehren“ haben dazu geführt, dass verschiedene Psychotherapeutenkammern und Standesverbände die Integration von „Spiritualität“ in die Psychotherapie als problematisch, manchmal auch als verboten ansehen. Ich halte diese Abgrenzung für irreführend. Eine Abgrenzung gegenüber sektenartiger Bewerbung religiöser und esoterischer Glaubenslehren im Rahmen einer Psychotherapie ist mit Sicherheit nötig, um die Entscheidungsfreiheit einer Patientin nicht zu beeinflussen. Aber Spiritualität gehört zur Grundausstattung der menschlichen Psyche, behaupte ich, genauso wie Sexualität. Daher ist die Ausgrenzung spiritueller Themen genauso wenig zielführend, wie es die Weigerung wäre, sexuelle Probleme zu besprechen. Hinzu kommt: durch den kulturellen Rückzug der verfassten Religionen in Mitteleuropa wird der Psychotherapeutenzunft, ob sie es will oder nicht, die Rolle eines Seelenführers, Seelsorgers oder Schamanen zugeschrieben. Daher ist es nützlich, wenn professionelle Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ihre eigene Position auf diesem Gebiet reflektieren. Zum einen kann Spiritualität auch für Therapeuten selber eine wichtige Ressource in der Arbeit sein, die Ausbrennen vorbeugt. Zum anderen kann man verschiedene Methoden spiritueller Art nützlich in die psychotherapeutische Arbeit integrieren. Der Workshop wird diese Themen sowohl theoretisch als auch praktisch anreißen. |
WS13 |
Vertiefung des Vortragsthemas: Überleben und Weiterleben: Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen und ihre biografischen Folgen In einem Internat oder in einem Heim oder im familiären Umfeld Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt gemacht zu haben, hat erhebliche Auswirkungen auf die gesamte weitere Biografie dieser Menschen. Die Forschung hat gezeigt, dass viele der Betroffenen die erlebten Grenzüberschreitungen bis ins Erwachsenenalter nicht verarbeiten konnten. Es gibt aber sehr unterschiedliche Verarbeitungsformen des erlebten Leids: Von schweren psychosozialen Beeinträchtigungen, positiven Perspektiven durch gelungene Bewältigung, bis hin zur aktiven Handlungsfähigkeit und dem Engagement für eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem verdrängten Thema der sexualisierten Gewalt. Ein ausschließlich pathogenetisch ausgerichtetes Erklärungsmodell stößt hier sehr schnell an seine Grenzen. |
WS14 |
Praxisworkshop: Die Maly-Meditation – Hintergrund und Anwendung Wenn Menschen eine schwere Krankheit ereilt, ist ihr soziales Umfeld betroffen: die Familie und Freunde. |
WS15 |
Vertiefung des Vortragsthemas: Bindung, Therapie frühkindlicher Traumatisierungen und Prävention Die Entwicklung einer sicheren Bindung wird als ein sehr wesentlicher Schutzfaktor für eine gesunde körperliche, psychische und soziale Entwicklung eines Kindes angesehen. Säuglinge und Kleinkinder, die unter den Belastungen von extremem Stress wegen Vernachlässigung, Misshandlung und Gewalt in ihrer biologischen Familie aufwachsen, sind in ihrer gesamten Entwicklung äußerst gefährdet. Im Kindergarten- und Schulalter fallen diese Kinder oft durch extreme emotionale und soziale Verhaltensstörungen auf. Es wird das MOSES-Therapiekonzept zur intensiven psychotherapeutischen Behandlung dieser Kinder sowie deren Veränderungen auf der Verhaltensebene und in der Neurobiologie vorgestellt. Das Präventionsprogramm „SAFE-Sichere Ausbildung von Eltern“ kann die transgenerationale Weitergabe von stressvollen Erfahrungen der Eltern auf ihre Kinder unterbrechen, wie an den Ergebnissen aufgezeigt wird. |
WS16 |
Monitoring und Feedback von Veränderungsprozessen - die psycho-soziale Dimension integrativer Einzelfallforschung und Praxis |